… will find their beating in a heart somewhere
But the traces of our greatest days
Will fade away *
Ihr Lieben,
ich bin sehr überwältigt auf die Reaktionen, die mein letzter Eintrag hier hervorgerufen hat.
Was soll ich sagen, es fällt mir schwer, jetzt die richtigen Worte zu finden.
Genau einhundert Monate, wenn ich mich nicht verzählt habe, folgt Ihr jetzt den Erzählungen aus meinem Leben, meinen Wünschen und Träumen, den guten wie den schlechten.
Was soll ich sagen, die Reise ist ja nicht zu Ende.
Genauso wenig, wie sie mit dem ersten Artikel dieses Blogs begann.
Meine ganz persönliche Geschichte begann am 13. Oktober 1979 in dem Moment, als jemand (Dad war es nicht, denn der wartete draußen auf dem Gang) die Nabelschnur durchtrennte, über die meine geliebte Mama mich bis dahin versorgt hatte mit allem, was ich offenbar so brauchte.
Sie wird enden eines Tages, meine ganz persönliche Geschichte, das ist gewiss. Ich werde (hoffentlich!!) nicht das erste Lebewesen auf diesem hübschen kleinen Planeten sein, welches den ewigen Kreislauf von geboren werden und sterben durchbricht.
Für solche evolutionär unsinnigen Experimente bin ich nicht die Richtige!
Irgendwo dazwischen also wackelt diejenige herum, die Ihr in den vergangenen 100 Monaten kennenlernen und begleiten durftet.
Und es ja auch getan habt, wofür ich euch allen sehr dankbar bin.
Damit kommen wir nun zum Kern der Sache, den warmen Worten zum Schluß, bevor der Buchdeckel geschlossen und der Wälzer wieder zurück ins Regal geschoben werden kann.
Denn dass er zurück geschoben werden wird, ist ja unstrittig, Ihr Lieben, alle unsere Bücher sind geschrieben in dem Augenblick, als irgendjemand mit einer im Idealfall sterilisierten Schere die Nabelschnur zwischen uns und unseren Müttern durchschnitt.
Seite für Seite im Lauf unseres Lebens wird umgeblättert, und irgendwann ist die letzte Seite erreicht, der Deckel wird geschlossen, und dann wird unser Buch ins Regal zurück geschoben.
Das dumpfe Geräusch, mit dem dann vermeintlich und auch wirklich Trauernde eine Schaufel voll Sand mit wechselnden Stadien zwischen aufrichtiger Trauer über den Verlust des teuren Dahingegangenen und heuchlerischem Gewimmer auf die Holzkiste werfen, in welcher unsere sterblichen Überreste der Erde wieder anvertraut werden, bildet dann vielleicht endgültig den sogenannten Schlusspunkt.
Wer weiß das alles schon so genau?
Bitte?
Ach so, ja, sorry, ich mache gerade das, was Ihr in den letzten acht Jahren hier von mir gewohnt seid, ich schweife mal wieder ab…
Nee nee, keine Angst, mir geht es gut, uns allen hier geht es gut, und ich habe keinen wirklichem Grund anzunehmen, dass eine eventuell noch zu definierende … „höhere Macht“ … in Kürze mein persönliches Buch zuklappen und im hintersten Regal eines geheimen Archives so verstecken wird, dass nicht einmal meine Seele mehr die Chance auf Wiederauferstehung oder auch nur -entdeckung haben wird.
Es ging ja nur um die Worte zum Schluss, den Dank und um all das.
Okay, den Schluss, das, würde ich sagen, haben wir mittlerweile abgehakt und im Park an die Enten verfüttert.
Bleibt noch der Dank:
Ich lese manchmal in Büchern Danksagungen, die länger und spannender sind als das gesamte Werk vorher.
Keine Sorge, das geschieht hier jetzt definitiv nicht!
In dem Augenblick, wo ich hier vorne einen einzigen Namen nennen würde, von dem ich meine, ihm aus irgendwelchen Gründen zu Dank verpflichtet zu sein, fällt hinten irgendwo einer runter, der es nicht verdient hat, oder der schlicht in der Hitze des Tastaturgefechts vergessen wurde.
Niemand hat das verdient, niemand!
Sehr bewusst mache ich zwei Ausnahmen:
Peter ist der Mann, ohne den ich nie diejenige sein könnte, die ich heute bin. Ohne wenn und aber!
Sandra ist die Frau, die ich am liebsten eines Tages exhumieren lassen würde, um dann an ihrer Seite in derselben Holzkiste mit hungrigen Würmern zusammen auf die Suche nach der Ewigkeit gehen zu können. Um die große „Party auf der anderen Seite“ mit ihr feiern zu können.
Liebe Leser meines Blogs „Sahne zum Leben“, ich danke Euch allen für Eure Treue und Euer Durchhaltevermögen, für Eure meistens sehr lieben und netten, manchmal konstruktiv-kritischen und bisweilen auch wirklich skurril-kabarettistischen Kommentare.
Für Euer nimmermüdes Feedback und Fragen und überhaupt dafür, dass Ihr die ganze Zeit dabei gewesen seid!
Ich sagte es schon mal und sage es gerne wieder: ich habe die tollsten Blogleser** der Welt!
Wir kommen nun langsam zum Ende, denn ich muss im Gegensatz zu diesen letzten warmen Worten in Büchern ja niemandem namentlich in den Verlagen und Lektoraten danken, keinen Agenten oder sonstigen Schnöseln, die ihr Geld einzig dadurch zu verdienen scheinen, dass ihnen ständig jemand in unleserlich weit hinten stehenden Kapiteln von Büchern für dies und jenes dankt, mit dem da draußen keine Sau was anfangen kann.
Leute, wir sind geimpft. Uns geht es gut. Die vier Halbhohen sind gesund, munter und fordern mittlerweile etwa 33 Stunden pro Tag unsere volle Aufmerksamkeit.
Passt auf euch auf da draußen. Seid aufmerksam, stellt Fragen und schaut nach Euren Nachbarn, gerade, wenn sie älter sind. Vielleicht brauchen sie Eure Hilfe. Wenn ja: helft Ihnen! Ihr wisst nie, ob Ihr selbst nicht mal in so eine Lage kommt.
Nein, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass dies hier jetzt das Ende sein wird.
Für dies Blog, ja. Keine Frage.
Eines Tages geht es vielleicht weiter.
Nicht hier.
Aber irgendwo im weiten Kosmos des virtuellen Miteinander.
Dan würde ich mich sehr freuen, den einen oder die andere von hier wieder zu treffen.
Bis dahin: macht’s gut. Bleibt gesund. Genießt die Zeit. Jetzt!
Alles Liebe, Eure
Camilla Florence McSomething
*) – copyright by: Runrig, The years we shared
**) – Wenn sich eine BlogleserIN hier nicht orthografisch korrekt mitgenommen fühlt… ich komme damit klar! Die Welt hat dringendere Probleme zu lösen als die politisch korrekte Ansprache von Leuten, die nicht wissen, worüber sie in all ihrem gegenderten Wohlstand noch jammern können.
😘
By: Nati on Juni 19, 2021
at 7:44 am
Liebe LaScotia,
sehr sehr gern las und lese ich in deinen Blog seit gefühlt eine Ewigkeit. vermutlich sind so rund 95 Monate…oder so.
Sehr oft hast du ein Lächeln, die ein oder andere Träne aus mir herausgelockt. Dafür danke ich dir. Die Teilhabe an deinen, später an euren Leben war immer ein Geschenk im manchmal tristen Alltag.
Sollten sich „unsere“ Wege hier nun trennen, so erfühlt mich das mit Traurigkeit, aber auch mit einen guten Schuss Hoffnung auf eine Zukunft.
Wo auch immer du, deine Lieben im virtuellen Leben wieder „auftaucht“, ich wäre gerne wieder als Leser dabei.
Mar sin leat
j.
By: Jörg Korn on Juni 19, 2021
at 8:50 am
Ist es schon so lange? Stimmt – meine Güte – 4 Kinder sind in der Zwischenzeit auf die Welt gekommen….. unglaublich. Dann sage ich mal – auch weitere 600 Monate – ich denke, wenn die vergangen sind, denken weder Du noch ich an Blog lesen und schreiben…..
By: Wendy on Juni 19, 2021
at 2:23 pm
(PS: Und ja – ich habe schon genau gelesen – aber wer weiß, ob nicht über andere Themen, an anderer Stelle oder auf andere Art wir weiter voneinander lesen…..)
By: Wendy on Juni 19, 2021
at 2:27 pm
Ich habe nur 99 mitgezählt – jetzt muss ich alles nochmals lesen, damit ich draufkomme, welchen ich etwa übersehen habe 😀
Alles Gute jedenfalls weiterhin – mal schauen, ob wir uns wieder über den virtuellen Werg laufen
By: Rufus on Juni 20, 2021
at 8:18 pm
Liebste Camilla, ich wünsche Dir, ich wünsche Euch ein wundervolles Leben. Das ist für mich ein sehr trauriger Moment.
Ich hoffe inständig das ich Dich irgendwo einmal wieder lese, sehe oder treffe.
Ihr werdet mir sehr fehlen.
Ich umarme Dich und danke Dir für die wundervollen Momente die ich durch Dich erleben durfte.
By: Christian_who on Juni 21, 2021
at 9:01 am
Alles Gute und vielen Dank, dass Du uns an Deinem Leben hast teilhaben lassen.
Es war in jeder Hinsicht sehe unterhaltsam.
Liebe Grüße
Sky
By: skywalkerlein on Juni 26, 2021
at 8:10 pm
Ich hab viele Wochen und Monate stumm mitgelesen. Deine Beiträge und Schilderungen Eures Lebens werden mir sehr fehlen, Dein Blog war so ein Sehnsuchtsort für mich. Ich wünsche Dir alles Gute und aufregende und glückliche Zeiten mit Deiner Familien- und Freundeschar!
Lg Griss
By: Griss on Juli 1, 2021
at 10:17 pm