Verfasst von: LaScotia | März 19, 2018

Hebridenbiber

Sie fällen keine Bäume, die „Biber“ auf den Hebriden.

Sie haben auch nicht so lange Zähne wie ihre großen Vorbilder mit dem weichen Fell.

Aber unsere kleinen Hebridenbiber üben sehr fleißig, einen schmalen Bach aufzustauen und so die über ihm liegende Landschaft zu verändern.

Sie gehen ziemlich methodisch vor, und ich muss sagen, mir gefällt, was ich da sehe.

Zum Glück bauen „unsere“ Biber ihren kleinen Damm so weit von unseren Häusern und Ställen entfernt, dass da vorerst keine Gefahr droht.

Sie sind zu fünft, die kleinen Waffeln verzehrenden Nager.

Es gibt einen ganz wichtigen Oberanführerbiber. Er ist schon fast fünf, hört auf den für unsere Inselohren etwas ungewöhnlichen Namen Zlatan, und hier am kleinen Biberdamm ist er eindeutig der Boss.

Zlatan weiß, wie’s geht, und er zeigt es den anderen.

Jack und Zoë, die nächsten kleinen Hebridenbiber in der altersmäßigen Hierarchie, dürfen aktiv am Damm mitbauen und sogar eigene Ideen umsetzen.

Die Juniorbiberinnen Sue und Gillian müssen Material zur Baustelle schleppen, und wehe, das dauert zu lange oder ist nicht stabil genug…

Währenddessen halten sich die Hebridenbibermütter im Hintergrund, nippen an ihrem Tee und tauschen leise gackernd den neuesten Inseltratsch aus.

Defensive Bauaufsicht nenne ich diese besonnene Vorgehensweise.

Es ist definitiv noch viel zu kalt für die kleinen Biber, um im Bach zu spielen.

Aber auch für sie war es ein ganz langer und ganz dunkler Winter, und sie wärmen sich im Moment an ihrem Dammbau und wir alten Tanten wärmen uns am Tee und dieser ansteckenden Lebensfreude.

Nachher werden wir alle Biber in die große Wanne befördern und anschließend mit heißer Schokolade und Shortbread von innen wieder aufwärmen.

Und wenn sie dann alle ins Bett müssen, die kleinen Hebridenbiber, dann werden hier draußen am Feuer in sicherer Entfernung zum neuen Stausee wieder Lieder gesungen aus aller Herren Länder.

Ich stille John nur noch abends. Das heißt, wenn er satt ist, werde ich mit den Altbibern am Feuer einen klitzekleinen Dram genießen.

Den ersten seit ich weiß nicht wie langer Zeit.

Ich bin so gespannt, wie er mir schmecken wird…


Antworten

  1. Hach…..

  2. Ich liebe das ja wie ihr die Kinder kindern lasst. Ohne Erfahrungen zu mach n können sie nix lernen; wenn man sie immer nur in Watte packt werden sie nie wissen, ab welchem Punkt Dinge kritisch werden oder was man alles selber machen könnte.

    Weiter so! Die Welt braucht mehr Kinder, die so aufwachsen dürfen!

    • Ganz vergessen: Slàinte! 😋

    • Watte ist in der Tat nicht das Material, mit dem Helden geboren werden… 🤔

      • Außer vielleicht: Tuwatte, Willst-Ausführung. 😋


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